Katholische Kirche St. Johannes in Wangen. Anbau aus Holz und Kirche verschmelzen.
Der Bedarf an neuen Räumlichkeiten für die Jugend- und Gemeindearbeit nach Abriss des katholischen Gemeindezentrums machte einen Anbau erforderlich. Harmonisch und unaufgeregt sollte dieser an die aus den 60er Jahren bestehende Kirche angegliedert werden. Bürogründer Alois Gaus entwarf und realisierte sie seinerzeit.
ProjektdatenNeben notwendigen Sanierungsarbeiten in der Kirche, war das primäre Ziel die Schaffung von zusätzlichen Räumlichkeiten für verschiedene Nutzungszwecke der Kirchengemeinde. Die Errichtung des Erweiterungsbaus erfolgte auf dem Fundament des ursprünglich dort vorhergesehenen Kirchturms. Der Anbau wurde in Holzbauweise realisiert und greift die Materialität der Innengestaltung der Kirche auf. Dabei galt es, einen Gemeinderaum mit Küche, Sanitärraum sowie Abstellraum unterzubringen.
Der Anbau lehnt sich dezent an die bestehende Kirche an und fügt sich unaufdringlich auf dem Grundstück ein. Er reagiert zurückhaltend auf die Umgebung. Das westlich des Kirchenbaus gelegenen Grundstück wurde verkauft. Der ungenutzte Kindergarten und das alte Gemeindehaus machten nach Verkauf des Grundstückes Platz für ein neues Seniorenheim.
Eine neue Stromversorgung war ebenfalls Teil der Planungsaufgabe, da nach der Grundstückstrennung im Rahmen des Abrisses des Gemeindezentrums die Energieversorgung fehlte. Im Kirchenraum wurde eine Bankheizung nachgerüstet und der Fußboden saniert. Der neue Gemeinderaum wird im Bedarfsfall per Strom temporär beheizt. Aufgrund der exponierten Anordnung der Glasflächen wird der Raum durch Sonneneinstrahlung zusätzlich erwärmt.
Für Decke und Fußboden im neuen Gemeinderaum wurden ebenfalls Holz verwendet. Die Vorfertigung von Gebäudeteilen sprach für die Verwendung von Holz als Baustoff. Die Gestaltung innen und außen ist insgesamt schlicht und zurückhaltend, das Holz bleibt sichtbar. So strahlt der Raum eine warme Atmosphäre aus. Große Fensterflächen lassen den Blick ins Grün der Umgebung frei.