Elementary School and High School Stuttgart. Lebendiger Lernort als "Teaching Tool".
Südwestlich der Landeshauptstadt Stuttgart entstand eines der größten Schulzentren Baden-Württembergs. Das Besondere an diesem Projekt: Für den Gebäudekomplex gelten deutsche und amerikanische Standards.
ProjektdatenBei der Planung von Schulen an Militärstandorten im Ausland darf es für die Beschäftigten und deren Familien keine Abstriche in der Lebensqualität geben. Diese Leitlinie gilt für Sport- und Freizeitaktivitäten ebenso wie für soziale und kulturelle Einrichtungen. Das im Herbst 2015 eröffnete Schulzentrum in Böblingen südwestlich von Stuttgart besteht aus einer Elementary School und einer High School für bis zu 1.500 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Metropolregion.
Für beide Bildungseinrichtungen wurde jeweils ein als Band gestalteter Komplex mit zwei Ebenen für Schule und Verwaltung gebaut. Die beiden Gebäudeensembles verlaufen parallel in Ost-West-Richtung. Dazwischen bildet sich eine zentrale Erschließungs- und Kommunikationsachse. Ein Verbindungsgebäude beherbergt die zentrale Küche sowie einen größeren Multipurpose-Room für jede Schule. Mehrere separate Sporthallen komplettieren das Raumprogramm. Zur gemeinsamen Nutzung stehen ein Auditorium für Theater- und Musikevents zur Verfügung. Dies schließt den Komplex nach Osten ab.
Die Klassenräume und Fachräume sind dabei in den einzelnen Flügeln untergebracht, die sich durch die kammartige Anordnung mit der Umgebung verzahnen. Dies macht die Besonderheit der Schule aus: Durch Transparenz und große Fensterflächen entsteht eine gelungene Verknüpfung von Außenraum wie Wiese, Wald und Innenraum.
Der Geländeverlauf wird hier über mehrere großzügige Rampen- und Treppenanlagen übernommen. Trotz vieler Höhenversprünge sind alle Ebenen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich barrierefrei erreichbar. Folglich sind die Fassaden und die Innenräume so transparent wie möglich angelegt. Die Innenraumgestaltung ist ebenfalls durch Transparenz und natürliche Oberflächen geprägt. Sichtbeton, Holz und Glas wechseln sich ab, geben Ruhe und Raum für kreative Gestaltung durch die Kinder. Die Schule fungiert als „Teaching Tool“: In verschiedenen Bereichen des Schulkomplexes sind Energieverbräuche des Gebäudes an Bildschirmen ablesbar, ökologische Inhalte und Kreisläufe der Natur werden plakativ vermittelt und die Auseinandersetzung mit Umweltfaktoren wird angeregt.