Wohnquartier Schulstraße in Gingen an der Fils. Nachhaltige Bebauung schafft Identität und verbindet seine Bewohner.
Das Siegerkonzept für eine Wohnbebauung in der Gemeinde Gingen an der Fils überzeugt die Jury durch die hohe Wohnqualität und die städtebauliche Integration der Baukörper in ihre Umgebung. Durch seine nachhaltigen Gebäude und die offenen, verbindenden Außenanlagen soll das Quartier vielfältigen, zukunftsweisenden Wohnraum schaffen.
ProjektdatenSowohl durch die Kettenhausbebauung entlang der Schulstraße, als auch die zwei vorgeschlagenen Mehrfamiliengebäude werden städtebaulich interessante Räume geschaffen, die sich hinsichtlich der Körnung harmonisch in die Umgebung einfügen.
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<div class="author_name">Urteil der Wettbewerbsjury</div>
<div class="author_position">Konzeptvergabe Wohnquartier Schulstraße</div>
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Städtebauliche Setzung
Entlang der Schulstraße finden sich fünf aufgereihte Baukörper, deren Positionierung jeweils zueinander versetzt erfolgt. Die Doppelhäuser, die als Reihenhäuser ausgebildet sind, bilden so einen spannungsvoll verzahnten Gebäuderiegel. Außerdem entstehen individuelle Rückzugsbereiche jeder Partei. Mit ihrer Größe, Kubatur und Dachform lehnen sich die Körper an die umliegende Bebauung an. Sie greifen die Kleinteiligkeit der Umgebung auf und schreiben den Ort kontextsensitiv fort. Im Süden des Baugebiets dagegen diffundiert die Bebauung in die angrenzenden Außenbereiche hinein. Eine aufgelöste Wohnparkbebauung, bestehend aus zwei Mehrfamilienhäusern, lockert das Wohngebiet zur Wohnstraße hin auf.
Wohnstrukturen
Die Häuser entlang der Schulstraße sind als Reihenhäuser mit Realteilung konzipiert. Das Erdgeschoss beinhaltet einen offenen Wohn-, Koch- und Essbereich, der sich zum Garten hin orientiert und öffnet. Insgesamt beinhaltet jede Wohneinheit 160 Quadratmeter Wohnfläche.
In den Mehrfamilienhäusern findet sich ein vielfältiges Wohnungsangebot von 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen sind mit einem großzügigen Außenbereich als Loggia ausgestattet. Durch die Versetzung der Baukörper wird ein Vierspänner geschaffen, der wenig wuchtig auftritt und jeder Wohnung weite Außenflächen zur Belichtung bereitstellt. Bodentiefe Verglasungen nutzen diese Flächen und schaffen lichtdurchflutete Wohnsituationen.
Das flexible Wohnungsangebot bedient nicht nur die Anforderungen einer einzelnen Personengruppe, sondern kann auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren und lädt für generationenübergreifendes Leben ein.
Freiraumgestaltung
Beide Mehrfamilienhäuser im südlichen Teil des Quartiers werden über einen gemeinsamen Platz erschlossen. Dieser bildet die Quartiersmitte und lädt zum Treffen und zum offenen Austausch ein. Er ist Platz für Begegnung und Gemeinschaft.
Das entstehende Quartier wird in seiner Gesamtheit von einem Wegenetz aus Fuß- und Spielwegen durchzogen, um die Menschen im Quartier miteinander zu verbinden. Es entstehen grüne Außenanlagen, die ein positives Mikroklima im Quartier schaffen und Versiegelung vorbeugen. Innerhalb des Quartiers sollen sich weder Autos noch andere Nutzfahrzeuge bewegen.