Architektur schafft Identität.
Identität ist ein maßgeblicher Teil der Architektur, etwa in Hinblick auf die kulturelle, die historische, die lokale oder die individuelle Identität. So spielt die Architektur auch bei der Identitätsbildung von Menschen eine bedeutende Rolle. Die Gebäudeform und die architektonischen Elemente haben mitunter eine hohe Symbolik und Bedeutung und somit einen Einfluss auf das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Gemeinschaft. Geschichte und Tradition sind in der Architektur (bewusst oder unbewusst) integriert und sind Ausdruck von Werten und Idealen. Das sieht man unter anderem an ikonischen Gebäuden, die zu Wahrzeichen einer ganzen Stadt werden können, oder an der Bedeutung historischer oder auch moderner Stadtviertel. Sie alle sind architektonische Manifestationen von Kultur und Religion. Insofern tritt Architektur auch als Identitätsvermittler auf und schafft als gebaute Umwelt eine Beziehung zwischen den Menschen untereinander.
Architektur erzählt von dem, was einmal war, von Traditionen und Ereignissen. Architektur trägt zum Wohlbefinden der Menschen bei und führt somit zu mehr Lebensqualität. Genau diese signifikante Eigenschaft ist es jedoch auch, die in der heutigen Zeit vor einer Herausforderung steht. Globalisierung und Homogenisierung führen zu einer Verschiebung von Identitäten. Der Fokus muss deshalb umso mehr auf der lokalen Identität und der Partizipation bzw. Mitbestimmung bei architektonischen Prozessen liegen, damit die architektonische Vielfalt und die kulturelle Diversität nicht beliebig werden und sich auf Grundlage der Gegebenheiten des konkreten Ortes entwickeln können.